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20. Der erste Audiobeitag der Serie ist erschienen

Die Akte Sidonia – die kriminalistische Ermittlung einer Schauspielerin erscheint in Form eines Hörbeitrags.

400 Jahre nach dem Tod der pommerschen Adligen Sidonia von Borcke werden die „Ermittlungen“ in ihrem Fall neu aufgenommen – diesmal durch eine Schauspielerin, die das traurige Schicksal der aktenkundigen Hexe besser verstehen will und Sidonia von Borcke eine Stimme gibt. Am 13. März erscheint der erste Hörbeitrag der Serie in deutscher Sprache:

Katja Klemt gibt Sidonia von Borcke eine Stimme – die Animation greift Zitate aus den im Landesarchiv Greifswald aufbewahrten Verhörakten auf.
Der Audiobeitrag ist auch auf Soundcloud verfügbar.

Des „Malefizverbrechens“, also des Schädigens mittels der Zauberei, beschuldigt wurde Sidonia von Borcke verhaftet und, wie es im 17. Jahrhundert so üblich war, einem peinlichen Verhör unterzogen. In Folge dessen und nach einem langen Gerichtsverfahren hat das Hofgericht zu Stettin sie für schuldig befunden und im September 1620, vor dem Mühlentor enthauptet und ihren Körper verbrannt. Das tragische Schicksal Sidonias wurde in den nächsten Jahrhunderten zur Inspiration für Maler und Schriftsteller. Die Greifswalder Schauspielerin Katja Klemt greift in ihrer „Ermittlung“ diese Werke auf. Zusätzlich, zusammen mit Ola Ślusarczyk als polnische Stimme Sidonias, studiert sie die Gerichtsakten und geschichtliche Überlieferungen, besucht authentische Orte, Archive sowie Museen und „verhört“ Expertinnen sowie Experten. Während dieser Neuuntersuchung nähern sich die beiden Schauspielerinnen der historischen Person Sidonia von Borcke und den literarischen Figuren, die den gleichen Namen tragen. Das Ergebnis ist ein Hörbeitrag, in dem die vielen Widersprüche rund um die Geschichte Sidonia von Borckes zum Ausdruck kommen. Etwa 40 Minuten lang wechseln Monologe, Fragmente der Akten und Expertengespräche, abgerundet durch eine atmosphärische Klangcollage.

Der Hörbeitrag ist im Rahmen des deutsch-polnischen Projektes „Die Akte Sidonia“ / „Akta Sydonii“ entstanden. Das Ziel der Maßnahmen ist es, Sidonias Schicksal quellenbasiert wiederzugeben, die Aussagen von Expertinnen und Experten bekannter zu machen sowie die faszinierende Geschichte der Region mit dem weitgehend noch unerforschten dunklen Kapitel der Hexenverfolgung aufzugreifen. Für das alles steht die Geschichte Sidonia von Borckes.

Das Vorhaben wird unter der Leitung des Kulturreferats für Pommern und Ostbrandenburg am Pommerschen Landesmuseum und des Theaters Brama aus Gollnow (Goleniów) umgesetzt. Der interdisziplinäre Ansatz wird durch die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen aus Polen und aus Deutschland verstärkt. Dank der Unterstützung des Museums Burg Penzlin – Hexenmuseum in Mecklenburg, der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommerns, der Universität Greifswald und des Landesarchivs Greifswald kann die Kampagne „Die Akte Sidonia“/„Akta Sydonii“ auf wichtige Publikationen, Archivunterlagen und digitalisierte Sammlungen zugreifen und sich mit einem historischen Bildnis Sidonias legitimieren.

Dieses Projekt wird durch die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt (Fonds für kleine Projekte Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Polen in der Euroregion Pomerania) unterstützt. 

Schauspielerin Katja Klemt versetzt sich in Sidonia von Borcke und gibt ihr eine Stimme